Cooperative Systems Stakeholder Analysis

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978-3-86918-261-2
Der Bericht gibt die Ergebnisse einer Stakeholder-Analyse wieder, die von der Projektgruppe "Kooperative Systeme" im Rahmen des EU-Projekts EasyWay durchgeführt wurde. Ziel dieser Stakeholder-Analyse ist es, aus dem Blickwinkel europäischer Straßenbetreiber, mögliche Rollen des Straßenbetreibers im Zusammenhang mit dem Betrieb ausgewählter kooperativer Dienste zu identifizieren sowie Erwartungen und Standpunkte im Bezug auf die zukünftigen Rollen und Verantwortlichkeiten zu beschreiben. In der vorliegenden Studie werden folgende kooperativen Dienste betrachtet: Benachrichtigung über lokale Gefahrenstellen, Warnung vor vorausliegendem Stau, Warnung vor vorausliegender Baustelle, automatische Zugangskontrolle, Parkplatzsuche und -reservierung. Die Stakeholder-Analyse nutzt Erkenntnisse aus vorausgegangenen Projekten sowie Ergebnisse aus eigenen Studien, die auf theoretischen Betrachtungen und Expertenbewertungen der beteiligten Projektpartner basieren. In dem hier gewählten methodischen Ansatz werden zunächst schematische Funktionsbeschreibungen erstellt. Diese bilden die betriebsrelevanten Informations-/ Kommunikationsprozesse der Dienste modellhaft ab und ordnen mögliche Rollen und Verantwortlichkeiten des Straßenbetreibers den einzelnen Teilprozessen der Prozesskette zu. Es schließt sich eine vertiefende Analyse an, in der die Funktionsschemen und Rollenprofile beurteilt und mögliche Chancen, Risiken und Erfolgsfaktoren aufgezeigt werden. Für jeden der betrachteten kooperativen Dienste wurden mehrere Lösungsoptionen entwickelt und durch Funktionsschemen und entsprechenden Rollenprofile beschrieben. Es zeigt sich, dass die Wahl des Funktionsschemas einen erheblichen Einfluss auf die möglichen Rollen des Straßenbetreibers ausübt. Daraus lässt sich die Notwendigkeit ableiten, die Einbindung des Straßenbetreibers in die Prozesskette eines kooperativen Dienstes nicht nur als eine Frage der Prozessorganisation zu betrachten, sondern schon bei der Festlegung des funktionellen Konzepts eines Dienstes zu berücksichtigen. Kooperative Dienste, die Verkehrsinformationen und Routenempfehlungen anbieten, scheinen eine stärkere aktive Rolle des Straßenbetreibers im Betriebsprozess zu erfordern als dies für verkehrssicherheitsbezogene kooperative Dienste der Fall ist. Denn die an die Verkehrsteilnehmer übermittelten Verkehrsinformationen und Routenempfehlungen müssen auf die Verkehrsmanagementstrategien des Straßenbetreibers abgestimmt sein. Bei Anwendungen zur Verkehrssicherheit steht dagegen häufig der Aspekt der Zeitkritikalität im Vordergrund, wie z. B. bei der Benachrichtigung über vorausliegende Gefahrstellen. Die Abwicklung in der Prozesskette muss hier möglichst kurz sein, um eine hohe Schnelligkeit dieser Dienste zu ermöglichen. Die Einbindung von Zwischenstationen in der Prozesskette, einschließlich des Straßenbetreibers, sollte daher auf das erforderliche Minimum beschränkt werden. Die aus Sicht des Straßenbetreibers durchgeführte Expertenbewertung identifiziert Stärken und Schwächen der optionalen Funktionsschemen und Rollenprofile. Die Bewertung basiert auf Kriterien zu Qualität, Organisation des Betriebsprozesses und Kosten des Dienstes. Im Gesamtergebnis über alle Kriterien zeigt sich keine klare Präferenz für eine der Optionen. Allerdings zeigen die Optionen eines Dienstes unterschiedliche Stärken und Schwächen im Bezug auf die einzelnen Kriterien. Kommunikationslösungen, die eine Kombination aus den beiden betrachteten Kommunikationstechnologien WLAN (IEEE 802.11p) und zellulärer Mobilfunk (GSM, UMTS, LTE) beinhalten, scheinen ein Maximum an Anwendungsmöglichkeiten und Verfügbarkeit bereitzustellen. Wenn beide Kommunikationstechnologien auf der fahrzeuginternen Kommunikationsplattform zur Verfügung stehen, ist das System in der Lage, seinen Kommunikationsmodus flexibel auf die Anforderungen der verschiedenen Dienste, wechselnden Verkehrssituationen oder nationalen Gegebenheiten der Straßeninfrastruktur etc. anzupassen. Wenn das System in der Lage ist, situationsgerecht die geeignete Kommunikationstechnologie zu wählen, kann dies auch zur Milderung der Kommunikationskosten bei kooperativen Systemen beitragen. Chancen und Nutzen kooperativer Systeme werden vor allem im Hinblick auf Straßenverkehrssicherheit und Verkehrseffizienz erwartet. Die Erfassung und der Austausch von Verkehrsdaten werden sich damit weiter verbessern lassen. Der Straßenbetreiber kann aus den durch die Fahrzeuge erfassten und an ihn weitergeleiteten Verkehrsdaten profitieren. Bedenken und erwartete Risiken beziehen sich hauptsächlich auf nicht aufeinander abgestimmte Verkehrsinformationen und Routenempfehlungen, die von einer Vielzahl von Dienstleistern in verschiedenen kooperativen Diensten an die Verkehrsteilnehmer gesendet werden könnten. Falls diese Verkehrsinformationen und Routenempfehlungen nicht auf die Verkehrsmanagementstrategien des Straßenbetreibers abgestimmt sind, werden Effektivitätseinbußen im Verkehrsfluss befürchtet. Weitere Risiken werden im Hinblick auf offene Fragen zum Verkehrsrecht und Haftungsrecht, Schutz persönlicher Daten und Kostenbelastung der Straßenbetreiber vermutet. Aus Sicht der Straßenbetreiber werden Erfolgsfaktoren aufgezeigt, die für die erfolgreiche Einführung von kooperativen Systemen von Bedeutung sind, z. B. Vereinbarungen zu Richtlinien und Strategien für die Routenführung, organisatorische Weiterentwicklung von PPP (Public Private Partnership), Normung und Standardisierung, Klärung der rechtlichen Situation, Einhaltung der Anforderungen hinsichtlich des Schutzes von persönlichen Daten, Sensibilisierung der Zielgruppen und deren Akzeptanz hinsichtlich kooperativer Systeme. BASt Reihe Fahrzeugtechnik
Weitere Informationen
Autor R. Schindhelm, J. G. Calderaro, Chr. Udin, P. Larsson, W. Kernstock, M. Jandrisits, F. Ricci,
ISBN 978-3-86918-261-2
Erscheinungsjahr 2012
Seitenzahl 56
Einband Broschur
Auflage 1