Verkehrssicherheit runderneuerter Reifen Teil 1: Verkehrssicherheit runderneuerter Pkw-Reifen Teil 2: Verkehrssicherheit runderneuerter Lkw-Reifen

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978-3-89701-462-6
Im Jahre 1997 sind alleine in Deutschland ca. 670 000 Tonnen Altreifen angefallen. Bis zur Jahrtausendwende wird mit einem Anstieg der Altreifenmenge auf 700 000 Tonnen bis 800 000 Tonnen pro Jahr gerechnet. Zur Zeit werden knapp 20 %, entsprechend 130 000 Tonnen, dieser Reifen der Runderneuerung zugeführt. Davon entfallen 70 % auf Lkw- und 30 % auf Leicht-Lkw- und Pkw-Reifen. Die anderen Reifen werden exportiert, zu Granulat verarbeitet, finden Verwendung in der Zementindustrie, in Heizkraftwerken (zum Heizen), in der Landwirtschaft (als Siloabdeckung) oder in Häfen (als Fender). Alle Reifen, die nicht wieder- oder weiterverwendet werden, gelangen schließlich auf Deponien. Eine Empfehlung der EU-Kommission vom 24.01.1994 hat das Ziel, bis zum Jahre 2000 keine Deponierung von Altreifen mehr zuzulassen. Das Ziel soll erreicht werden über ""Vermeidung"" (durch längere Lebensdauer) und bessere ""Verwertung"" (stofflich und energetisch). Dazu gehört auch vermehrtes Runderneuern von Reifen. Mit der Runderneuerung wird ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz betrieben, da durch Altreifen-Recycling vorhandene Ressourcen geschont werden. Während für die Herstellung eines neuen Reifens etwa 20-28 Liter Rohöl verbraucht werden, reduziert sich der Anteil beim zweitgummierten Reifen auf etwa 5,5 Liter. Eingespart werden auch die Materialien, aus denen Wulst, Karkasse und Stahlgürtel hergestellt sind. Insgesamt lässt sich durch die Runderneuerung etwa 80 Prozent eines Reifens wiederverwenden. Runderneuerte Reifen besitzen einen nicht unbedeutenden Anteil am Reifenmarkt. In der Bundesrepublik Deutschland sind im Ersatzgeschäft z.Z. ca. 10 % der Pkw-Reifen und ca. 50 % der Lkw-Reifen runderneuerte Reifen. Das entspricht einer Anzahl von ungefähr 4,0 Mio. Pkw-Reifen und 1,4 Mio.. Lkw-Reifen. Bei der Runderneuerung wird zwischen Nutzfahrzeugreifen und Pkw-Reifen unterschieden. Im Nutzfahrzeugbereich ist die Runderneuerung ein seit langem angewendetes Verfahren, um die Einsatzdauer von Lkw-Reifen zu erhöhen. Lkw-Reifen können bis zu dreimal runderneuert werden. Da die runderneuerten Nutzfahrzeugreifen zwischen 40 % und 50 % preisgünstiger als Neureifen sind, werden somit die Investitionskoten und die laufenden Kosten für den Fuhrunternehmer gesenkt. Anders sieht es im Pkw-Bereich aus. Pkw-Reifen werden nur einmal runderneuert. Sie stehen preislich in Konkurrenz zu Billigimporten, meist aus Fernost. Gesetzliche Regelungen zur Prüfung von runderneuerten Reifen sind von der ECE/GRRF im Jahr 1997 ausgearbeitet worden. (Die Regelung für runderneuerte Pkw-Reifen heißt jetzt ECE R. 108, die für runderneuerte Lkw-Reifen ECE R. 109). Die Regelung für Pkw-Reifen erlaubt eine einmalige Runderneuerung von Reifen bis zur Geschwindigkeitsklasse V (240 km/h) mit einem Karkassenalter von bis zu 8 Jahren. Dabei darf ein Durchstoßschaden bei Reifen bis zur Geschwindigkeitsklasse H (210 km/h) vor der Runderneuerung ohne Geschwindigkeitsrückstufung repariert werden. Bei reparierten und den runderneuerten Reifen der Klasse V (240 km/h) hat eine Rückstufung um eine Klasse zu erfolgen. Bei Lkw-Reifen ist eine mehrfache Runderneuerung ohne Alterseinschränkung der Karkasse erlaubt. Die Reifen werden in Schnelllauftests (Pkw) und Dauerlauftests (Lkw) unter standarisierten Versuchsbedingungen geprüft. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Verkehrssicherheit von 89 runderneuerten Pkw-Reifen und 105 runderneuerten Lkw-Reifen untersucht. Das Ziel dieser Arbeit war es, die Einflüsse der Karkassenmarke, des Karkassenalters und der Vorschäden bei runderneuerten Reifen zu untersuchen, um eventuell Einschränkungen dieser Parameter herauszustellen. Für runderneuerte Pkw-Reifen zeigt sich, dass: - die Qualität der Ausgangskarkasse entscheidend ist für die Ausfallsicherheit von runderneuerten Reifen, die Anzahl von Ausfällen mit dem Alter der Karkasse steigt, im Vergleich mit unbeschädigten Ausgangskarkassen die Anzahl der Ausfälle bei Reifen mit reparierten Durchstoßschäden höher ist, eine Abstufung der Geschwindigkeitskategorie nach der Runderneuerung um eine Klasse einen positiven Effekt auf die Ausfallsicherheit hat, eine Runderneuerung für Reifen der Geschwindigkeitsklasse H (= 210 km/h) nur für sehr junge Karkassen und nur für Reifen ohne reparierte Vorschäden möglich ist. Für runderneuerte Lkw-Reifen kann zusammenfassend festgelegt werden, dass: eine Altersbegrenzung für runderneuerte Reifen festgelegt werden sollte, eine fachgerechte Reparatur eines Durchstoßschadens toleriert werden kann, Fahrzeugtechnik F 29
Weitere Informationen
Autor Teil1: K.-P. Glaeser; Teil 2: Th. Aubel
ISBN 978-3-89701-462-6
Erscheinungsjahr 1999
Seitenzahl 54
Einband Broschur
Auflage 1