Lärmemission am Tunnelmund

Forschungsprogramm Straßenwesen FE 02.0311/2009/LRB

In Deutschland erfolgt die Bewertung der schalltechnischen Wirksamkeit sekundärer Schall­schutzmaßnahmen derzeit auf Basis der RLS 90. Innerhalb dieses Prognosemodells kann die Schallausbreitung in der Nähe von Schallschirmen, Wällen und anderen grundlegenden schallreflek­tierenden und schallbeugenden Bauwerken mit Hilfe von ingenieurmäßigen Formeln mit hin­reichender Genauigkeit beschrieben werden. Für die Bewertung der schalltechnischen Wirksamkeit von spezifischen Bauwerken, wie z. B. Tunneln, steht im derzeitigen deutschen Prognosemodell jedoch keine ingenieurmäßige Formel zur Ver­fügung. Die Entwicklung einer solchen Formel ist Ziel dieses Forschungsprojekts.

Innerhalb der Untersuchungen werden analytische Beschreibungen der Schallausbreitung von Tun­neln aus derzeitigen internationalen Prognose­modellen detailliert gegenübergestellt und im Hinblick auf die verschiedenen berücksichtigten Schallausbreitungseffekte analysiert. Auf Basis eines definierten Referenzmodells erfolgen nume­rische Berechnungen der Schallausbreitung am Tunnel zur Bewertung des Einflusses der iden­tifizierten Schallausbreitungseffekte als Voraus­setzung zur Ableitung einer anwendbaren ingenieurmäßigen Formel mit ausreichender Ge­nauigkeit.

Ein abgeleitetes detailliertes Berechnungsverfahren zur Beschreibung der Schallausbreitung an Tunneln wird durch Vergleich analytischer Berechnungsergebnisse mit Ergebnissen von Modellmessungen der Halle für akustische Modelltechnik (HaMt) an Straßentunneln validiert. Durch Inter­polation von Teilergebnissen einer Vielzahl von Simulationen auf Basis des detaillierten Berechnungsverfahrens erfolgt im Hinblick auf eine zukünftige softwareseitige Umsetzung die Ableitung eines vereinfachten Berechnungsverfahrens.

BMVBS - Fb - 1080