Pilothafter Einsatz moderner Verkehrserfassungssysteme zur Stauvermeidung in Baustellen

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BMVBS - Fb - 1074

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Pilothafter Einsatz moderner Verkehrserfassungssysteme zur Stauvermeidung in Baustellen Im bundesdeutschen Autobahnnetz führen aufgrund der stetig anwachsenden Verkehrsbelastungen auch schon kurzzeitige Einschränkungen der Kapazität immer wieder zu erheblichen volkswirtschaftlichen Verlusten. Gerade hochbelastete Arbeitsstellen längerer Dauer stellen bzgl. des Aufkommens und der Auswirkungen von Störfällen neuralgische Punkte im Straßennetz dar und verursachen vermehrt Stauereignisse. Dem vorliegenden Forschungsvorhaben lag die Aufgabenstellung zu Grunde, Potentiale des Einsatzes von Videokameras in Arbeitsstellen längerer Dauer anhand einer Pilotanwendung zu erarbeiten und zu bewerten. Aus der Beobachtung des Verkehrsablaufs einer Arbeitsstelle mit Videokameras wurden darüber hinaus Erkenntnisse zur Entstehung und Auswirkung von Störfällen erwartet. Die Analyse des Störfallgeschehens und der Potentiale des Einsatzes von Videokameras in Arbeitsstellen wurden anhand einer Pilotbaustelle untersucht. In dieser wurden insgesamt 29 Videokameras platziert, die eine nahezu durchgängige Beobachtung des Verkehrs in der Arbeitsstelle über einen Zeitraum von sechs Monaten ermöglichten. Das umfangreiche Videomaterial wurde mit einer ereignisorientierten Methodik bzgl. der Entstehung, dem Management und der Auswirkungen von Störfällen ausgewertet. Der praktische Einsatz der Videokameras im Störfallmanagement wurde anhand einer 2-monatigen Praxisphase untersucht. In diesem Zeitraum standen den am Störfallmanagement beteiligten Stellen die Videobilder für ihre Aufgaben zur Verfügung. Auf diese Weise konnten Erfahrungen mit der technischen und der organisatorischen Einbindung eines Videosystems in die entsprechenden Arbeitsumgebungen erlangt werden. Der bestehende Kenntnisstand bzgl. von Störfällen in Arbeitsstellen längerer Dauer konnte in zahlreichen Punkten bestätigt bzw. vertieft werden. Die Auswirkungen von Störfällen (Unfälle und Nothalte) waren innerhalb der Arbeitsstelle größer als im Vor- und Nachlaufbereich, da häufiger Fahrstreifen blockiert wurden. Die systematische Auswertung des Störfallmanagements nach Detektions-, Einsatzreaktions-, Ankunfts- und Präsenzzeit ermöglichte die Ableitung von Handlungsfeldern, insbesondere bei der Ankunftszeit von Abschleppdiensten im Falle von verkehrsbehindernden Halten. Bei den Auswirkungen von Störfällen zeigten sich hohe Blockierzeiten in Fällen mit Lkw-Beteiligung. In einer detaillierten Analyse der aufgezeichneten Unfallhergänge konnten einige Unfälle ursächlich mit den beengten Platzverhältnissen und der wechselnden Linienführung innerhalb der Arbeitsstelle in Verbindung gebracht werden. Die systematische Auswertung von Stauursachen zeigte, dass in der beobachteten Arbeitsstelle etwa ein Viertel der Stauereignisse auf zufällige Ereignisse wie Unfälle und Nothalte zurückgeführt werden konnte. Vereinzelt lagen weitere Gründe wie z. B. Hindernisse auf der Fahrbahn vor. Ein Fünftel der Stauereignisse wurde durch zusätzliche Fahrstreifensperrungen im Rahmen von Arbeitsstellen kürzerer Dauer verursacht, obwohl diese bereits bewusst nicht innerhalb von Morgen- und Abendspitze abgewickelt werden. Auch außerhalb dieser vorgegebenen Sperrzeitenfenster kam es aufgrund hoher Verkehrsbelastungen zu Stauereignissen. Etwa die Hälfte der Stauereignisse entstanden durch Überlastungen, die auf eine Überschreitung der vorhandenen Kapazität der Arbeitsstelle zurückzuführen waren. Als Stauwurzeln wurden neuralgische Arbeitsstellenbereiche wie Fahrstreifeneinzüge, Überleitungen, Verschwenkungen oder beengte Baustelleninnenbereiche identifiziert. Insbesondere wenn mehrere Elemente der Baustelleneinrichtung an einer Stelle konzentriert waren, fielen diese durch eine hohe Stauanfälligkeit auf. Die bereits von der freien Strecke bekannte Zufallsverteilung der Kapazität konnte auch in der Arbeitsstelle nachgewiesen werden. Im Rahmen der Praxisphase konnten Erfahrungen in der Unterstützung des Störfallmanagements durch ein Videosystem gesammelt werden. Der Vorteil wird im Wesentlichen darin gesehen, dass direkte und verlässliche Informationen über den Verkehrszustand, mögliche Ereignisse und ihre Folgen, den Zustand der Baustelle sowie Umfeldinformationen vermittelt werden können. Der Einsatz von Webkameras zur Beobachtung kritischer Bereiche in hochbelasteten Arbeitsstellen kann für die Aufgaben des Störfallmanagements, des Arbeitsstellenmanagements und der Verkehrsinformation eine sinnvolle Erweiterung des bestehenden Baustellenmanagement darstellen. Für die einzelnen Anwendungen konnten technische und organisatorische Voraussetzungen sowie der nötige Umfang eines Videosystems erarbeitet werden.

BMVBS - Fb - 1074

Weitere Informationen
Autor T. Volkenhoff, D. Kemper, B. Steinauer
ISBN 978-3-86918-241-4
Erscheinungsjahr 2012
Seitenzahl 100
Einband Broschur
Auflage 1